Praktikum mit Erasmus+ in Bordeaux

Matthias Frick und Felix Haid berichten von ihren Eindrücken

„Ich habe zusammen mit meinem Freund, Matthias Frick, das Angebot von Erasmus+ angenommen und wir sind für einen Monat nach Bordeaux gefahren, um unser Französisch zu verbessern. “ Felix Haid

  • Arbeitsplatz

  • Packing Station

  • Essplatz

  • Haus der Gastfamilie

 

Wenn man aus dem Fenster schaut, sieht man, wie die Landschaft scheinbar vorbeifliegt, das einzige Geräusch das hörbar ist, sind ein paar Gespräche, die von ein ruhigen Summen überschattet werden – so fühlte sich für mich der 30. Juni an, welcher den Start meines Praktikums in Frankreich – in Bordeaux, einer Stadt im Westen, die für ihre Weine bekannt ist – einläutete. Felix – ein Freund, den ich zu Beginn der HAK kennengelernt habe und mit dem ich seitdem zusammengewachsen bin – und ich haben uns im Frühjahr entschlossen, das Praktikum zu machen und so kam es, dass wir zusammen im TGV von Paris nach Bordeaux saßen und die Landschaft bewunderten, durch die wir durchfuhren. Um 14:14 fuhren wir so im Bahnhof ein und fanden nach kurzer Orientierung schnell das Taxi, das bereits auf uns wartete, um uns in kurzer Zeit zu unserer Gastfamilie zu bringen, die uns gleich das (riesige) Sandsteinhaus zeigten, uns wurde gesagt, dass wir die erste Woche im 1. Stock des Hauses wohnen und später in den 3. Direkt unter das Dach umziehen würden.  In unserer Gastfamilie waren außer uns insgesamt noch 6 andere Mitbewohner, davon drei italienische Praktikantinnen, die aber eine Woche nach unserer Ankunft wieder zurück nach Italien gehen würden, ein Deutscher, eine Praktikantin aus Spanien, und eine kubanische Mieterin, die seit zwei Jahren bei der Familie wohnt und in Bordeaux als Lehrerin arbeitet. Wir nahmen uns den Tag Zeit, um uns von der Reise zu erholen und am nächsten Tag ging es gleich los mit einem Treffen mit anderen Praktikanten und der Cap Ulysse, also der Organisation, die uns und die Praktika und Gastfamilien vernetzte. (Matthias Frick)

In Kleingruppen von 8 bis 16 Teilnehmer:innen wurden wir sehr gefördert, da wir „gezwungen“ waren zu sprechen, verschiedenste Dinge auf Französisch zu erklären und neues Vokabular mit der Gruppe zu erarbeiten. (Felix Haid)

Für diese Woche war der Plan relativ einfach, am Vormittag stand ein Sprachkurs an und am Nachmittag war der erste Kontakt mit den Unternehmen geplant. Für mich hieß das, dass ich an meinem ersten Tag nach dem Meeting den Nachmittag zur freien Verfügung hatte und ich habe ihn genutzt, um erste Eindrücke von der Stadt zu sammeln, also spazierte ich die nächsten Stunden an verschiedensten Geschäften und Restaurants vorbei. Am Dienstag nach dem Mittagessen war es nun auch für mich Zeit, das Unternehmen – in meinem Fall YouDoIt, ein Französischer Onlineversand von DIY-Produkten, der seine Produkte in der ganzen Welt vertreibt und versendet – kennenzulernen. Mit Unterstützung von Cap Ulysse ging das Vorstellungsgespräch schnell und ohne Probleme über die Bühne und mir wurde meine Arbeit genauer erklärt, am Vormittag sollte ich immer in der Logistik arbeiten und am Nachmittag dann kleine Aufgaben am Computer erledigen. Nach jedem Sprachkurs war bei mir ein Gefühl von Verbesserung spürbar und so vergingen die Tage wie im Flug, am Wochenende war unser Plan, mit anderen Praktikanten aus Salzburg und Norddeutschland, das Meer und die bekannte Dune du Pyla zu erklimmen, was zwar sehr anstrengend, aber die Mühe auf jeden Fall wert war. Das gute Wetter war ebenfalls angenehm, aber man sah uns den Ausflug in Form eines Sonnenbrandes an, obwohl wir viel Sonnencreme verwendeten. (Matthias Frick)

Die erste Woche verging wie im Flug, wir arbeiteten von 14 bis 18 Uhr und hatten am Morgen unseren Sprachkurs. Ab der zweiten Woche musste ich die Schule wechseln. In der ersten Woche hatte ich und mein Salzburger Kollege 15 Kinder zu betreuen, in der zweiten 150. Das war eine Herausforderung, allerdings bestätigte sich meine Beobachtung aus der ersten Woche: Die Kinder aus Bordeaux sind alle sehr nett und gut erzogen. Natürlich bestätigen Ausnahmen die Regel. (Felix Haid)

Im Anschluss daran begann die erste Woche, in der wir unser Praktikum in Vollzeit (in Frankreich 35h pro Woche) begannen. Für mich bedeutete das, dass ich bis zur Mittagspause entweder Produkte aus dem Lager zusammensuchen oder die entsprechenden Bestellungen verpacken durfte, dann verbrachte ich die Pause mit dem Team, das immer gemeinsam aß und über alle möglichen Themen diskutierte. Am Nachmittag bekam ich die Anweisung, Produktnamen zu übersetzen, die Übersetzungen zu kontrollieren und auch Produkte in die vorhergesehenen Plätze zu räumen, was oft etwas schwierig war, da das Lager bereits sehr voll war. So verging auch diese Woche schnell, nach der Arbeit war ich immer zu Fuß unterwegs, um mir die Stadt anzuschauen, einzukaufen und auch um gute Restaurants zu finden. Am Wochenende beschlossen wir, uns le Bassin de Lumieres, eine ehemalige U-Boot-Basis, die zum Kunstmuseum umfunktioniert wurde, anzusehen – obwohl ich nicht allzu begeistert von alten Gemälden und deren Maler bin, war die Ausstellung doch spannend und gut gemacht. Das restliche Wochenende entspannten wir uns an der Garonne, dem Fluss, der durch Bordeaux fließt und mit viel Grünfläche an den Ufern einen guten Platz darstellt, um den Abend ausklingen zu lassen. In der nächsten Woche wurde ich routinierter in meiner Arbeit und die einzelnen Aufgaben wurden zunehmend einfacher und waren schneller erledigt und am Wochenende fuhr ich mit zwei Salzburger Praktikanten noch einmal ans Meer. An dem Sonntag besuchten wir außerdem la cité du vin, ein Weinmuseum, das eines der bekanntesten Gebäude in Bordeaux darstellt. Auch die letzte Woche unseres Aufenthaltes verflog sehr schnell und so hieß es für uns bald Abfahrt und somit war das Abenteuer – bis auf die Rückfahrt, die sich aufgrund einer Attacke auf das Französische Schnellzugnetz als etwas kompliziert herausstellen sollte – vorbei.