Wer ist Phillip Schlaffer? Ein ehemals führendes Mitglied der deutschen Neonazi-Szene, Bandenboss, kriminell, radikal, aggressiv, gewalttätig, mehrfach vorbestraft, und seit seinem Ausstieg aus der Szene geläutert, Spiegel-Bestsellerautor, bekannter Youtuber und mit Vorträgen in Deutschland, Österreich und der Schweiz unterwegs, um Jugendlichen live und sehr authentisch seine Lebensgeschichte zu erzählen.
Der Beitrag des zweiten Vortragenden, Kassra Zargaran, war nicht weniger packend. Kassra Zargaran, ehemaliges Mitglied der Hells Angels Berlin City, bereits in jungen Jahren in Kontakt mit dem Rotlichtmilieu, radikal, kriminell, nach seiner Verurteilung und Aussage als Kronzeuge 7 Jahre in Isolationshaft, dann im Zeugenschutzprogramm. Auch er schilderte authentisch und mit klaren Worten seinen Weg in die Szene und wieder heraus.
Es war insgesamt ein beeindruckender und oftmals verstörender Vortrag, untermauert mit ebenso verstörenden Bildern und Videoausschnitten. Auch die Macht der Social Media und radikaler Musik wurde hervorgehoben, die Extremismusbereitschaft von Jugendlichen anheizen können.
Die Vortragenden bezeichnen sich heute als „geläuterte Täter“ und wollen mit ihren Vorträgen aufzeigen, wie schnell man in die Gewaltszene abrutschen und/oder radikalisiert werden kann und wie mühsam und lang der Weg zurück ist, wenn es überhaupt gelingt.
Die Wortmeldungen, die mir die Schüler bei der Nachbesprechung des Vortrags gegeben haben, zeigen, dass der Besuch des Vortrags eine gute Entscheidung war, um die Jugendlichen wirklich zu erreichen und sie für dieses wichtige Thema zu sensibilisieren. Hier sind ein paar Beispiele:
„Schon alleine die Videos waren sehr interessant. Wie das Leben eines Gangsters oder wie das Leben eines Neo-Nazis ist“.
„Mir hat es sehr gefallen! Es war sehr spannend.“
„Man sollte so etwas öfter machen, da es uns aufklärt über diese schwierigen Themen.“
„Es war sehr interessant. Ich hätte nicht gedacht, dass es so krass ist.“
„Das Thema wurde etwas verherrlicht. Die zwei Männer haben zu viel von ihrem eigenen Leben erzählt.“
„Interessant. Spannend, Aufklärend.“
„Ich finde, dass es sinnvoll war, da die zwei vielleicht dem einen oder anderen die Augen geöffnet haben.“
„Ich hätte gerne ein bisschen mehr von dem ehemaligen Hells Angel erfahren.“
„Ich denke, es ist gut, Jugendliche, besonders 14- bis 20-jährigen, zu erinnern, nicht diesen Weg zu gehen und sich aus solchen Situationen rauszuhalten. Gewalt und Mord ist überhaupt nicht die richtige Lösung.“
„Ich fand es sehr cool, dass er uns seine Vergangenheit anvertraut hat. Er ist auf alle Fragen eingegangen und hat es sehr spannend erzählt.“
Danke an meine Klasse für die ehrlichen und kritischen Rückmeldungen.
Danke an das dô Lustenau und den Vorarlberger Familienverband für die Organisation.