Ein Ausflug ins AMS

Die 1as und die 2as der HAS machen sich auf den Weg nach Bregenz. Nicht, um die Landeshauptstadt kennenzulernen. Nicht, um über den See ins benachbarte Deutschland oder in die Schweiz zu fahren. Und obwohl sie im AMS landeten, war Ziel des Ausfluges auch nicht, sich als arbeitslos zu registrieren. Vielmehr wollen sie sich über Berufe und Zukunftschancen informieren.

Aber was bedeutet AMS?

Die Worte Arbeit und Service fallen den Schüler:innen sofort ein. Aber wofür steht das M? Management? Ministerium? Obwohl einer unserer Minister in Bregenz wohnt, wurde das AMS noch nicht in Arbeitsministeriumsservice umgetauft. Nein, das fehlende Wort ist vielmehr Markt – erklärt Peter, der gemeinsam mit Patrizia den Workshop leitet.

Als allererstes erzählt Peter den Schüler:innen seinen Werdegang. Er ging in die AHS. Irgendwann lief es nicht mehr so gut… OK, irgendwann fiel er durch, weil es mit Mathe nicht mehr klappte. Er wechselte in den Einzelhandel. Irgendwann beschloss er, die Matura doch noch nachzuholen. Dank Matura konnte er ins AMS wechseln und sich intern weiterbilden.

Seine Arbeitskollegin Patrizia machte eine Lehre als Damen- und Herrenbekleidungstechnikerin. Verbrachte dann zwei Jahre in den USA und arbeitete nach der Rückkehr in einem Hotel an der Rezeption. Dann wurde sie Jugendtrainerin bei einer Erwachsenenbildungsorganisation. Sie brauchte keine Matura, um ins AMS zu wechseln. Peter und Patrizia zeigen auf, wie bunt und abwechslungsreich Berufswege sein können und dass sich auch bei einzelnen Organisationen die Anforderungen immer wieder ändern.

Vom Model bis zur tierärztlichen Assistentin, von der Kriminalpsychologin bis zur Hotelkauffrau, von der Konditorin bis zum Investmentbanker – alles ist möglich nach der HAS. Das haben die Schüler:innen gelernt. Als Wirtschaftsschule haben wir uns natürlich auch mit Zahlen beschäftigt und erfahren, dass es ca 260 Lehrberufe gibt und man beim AMS bis 25 Jugendlicher ist.

Das Fenster im Workshopraum ist offen, der Soundtrack des Nachmittags ist der der Rheinstraße in Bregenz. Mal Hip-Hop, mal ein vorbeifahrender Bus, dann ein Auto, das schnell noch bei (fast) rot über die Ampel düst. Der Workshop ist fertig. Wir lassen das neu Gelernte sacken und düsen in alle Richtungen nach Hause.