Neues lernen, Neues sehen, Neues ausprobieren

Der Zweig 21st Century Management stellt die Schüler*innen regelmäßig vor völlig neue Herausforderungen. Nach dem Videoschnitt im 2. Jahr ist das 3. Jahr geprägt von einem Seminar zu den Themen Journalismus, Mediendesign und Social Media. Damit man sich darin üben kann, besuchte die wackere Truppe unerschrocken ein Theaterstück und versuchte sich erstmalig im Verfassen einer Theaterkritik. Wir von CM3 wissen, dass wir noch nicht perfekt sind, aber hier sind unsere ersten Versuche. Es beginnen Elida und Kerim, die gezeigt haben, dass handgemachte Texte mit viel Emotion noch immer die besten sind. Und hier sind sie:

Mit einem Tanz beendet er sein Leben

Die CM3-Gruppe in einem Stück von Café Fuerte

Meine Zweig-Klasse und ich wurden Ende November von der Kulturabteilung der Gemeinde Lustenau zu einer Theatervorstellung der Gruppe Café Fuerte in der Jahnhalle in Lustenau eingeladen. Wir durften das Stück, „Kirschgarten“ von Anton Tschechow ansehen, und um ehrlich zu sein hat es mir sehr gut gefallen. Ich habe mir eigentlich nicht viel erwartet, hoffte zuerst, dass die Zeit schnell vorbeigeht, jedoch änderte sich meine Meinung schlagartig, als die Schauspieler anfingen, die ersten Laute von sich zu geben.

Die Vorstellung fing damit an, dass die Schauspielerin der Mama, auch Mamuschka genannt, „Badadada“ sang. Synchron zu ihr ertönten die Stimmen der anderen Schauspieler mit einem „Oooo“. Es klang so schön und löste etwas in mir aus. Danach fing die Geschichte erst richtig an. Ein Gutshof, der einen Kirschgarten besitzt, hat viele Schulden. Daher reisen die Mamuschka, Anja (ihre jüngste Tochter) und ihr Bruder Leonid von Paris wieder heim, um die Krise in den Griff zu bekommen, jedoch scheitern sie komplett dabei.

Die älteste Tochter (Warja) und der Buttler (Firs), der nur Englisch spricht, empfangen die drei herzlich. Dann tauchte der reiche Verpächter Jermolaj auf, der die Familie daran erinnern wollte, dass deren Hof am 22. August verkauft wird, und das löste zunächst Ablehnung, dann Panik in der Familie aus. Er schlägt der Familie vor, ihn zu verkaufen oder an Sommergäste zu verpachten, aber sie lehnen es ab und versuchen dennoch, das Gut zu retten. Dann tauchte Petja auf, auch bekannt, als der „Ewige Student“, weil er mit 50 Jahren immer noch studiert und niemanden an seiner Seite hat. Als die Mamuschka Petja sah, kamen die ganzen traumatischen Erlebnisse wieder hoch, denn ihr Sohn ertrank am Fluss. Das war der Grund, weshalb sie in Paris lebte und nicht auf dem Gut.

Der Onkel versprach der Familie, den Gutshof nicht verkaufen zu lassen und ging dann zur Bank. Währenddessen vergingen die Stunden wie im Flug und es wurde dunkel. Daher ergriff Petja seine Chance und machte Anja ein Liebesgeständnis und es faszinierte sie. Doch Petja und Anja waren nicht die einzigen, die verliebt waren, auch Warja war verliebt, jedoch in den Verpächter, der dasselbe für sie empfand, ohne ihr jemals einen Antrag zu machen.  Dann wurde fest getanzt und gesungen, die Schauspieler haben wirklich alles gegeben und voller Energie weitergemacht.

Dann kam die erschreckende Nachricht. Der Kirschgarten und der Hof wurden verkauft. An wen fragt ihr euch jetzt? An den Verpächter, denn es stellte sich heraus, dass sein Großvater und Vater Sklaven (hörige Bauern) im Kirschgarten waren, und er ihn deswegen gekauft hat. Die Mamuschka konnte es kaum fassen und kippte mehrmals fast um. Nach der traurigen Verabschiedung teilte sich die Familie wieder auf. Vanja entschied sich, als Angestellte zur Familie Ragulis zu gehen und dort als Haushälterin zu arbeiten; Mamuschka verreiste wieder nach Paris. Der Bruder geht fortan einer Erwerbstätigkeit als Bankangestellter nach.

Die Familie sperrte die Tür zu, ohne zu wissen, dass der Buttler sich noch darin befand, da sich niemand so recht um den kranken Alten gekümmert hatte, der eigentlich ins Krankenhaus hätte geführt werden sollen. Mit einem Tanz beendete er sein Leben, und somit endete auch das Stück.

Mein Appell an alle Theaterfans oder Theaterinteressierten: Geht euch dieses Stück anschauen, es wird sich ganz sicher lohnen! Auch ein Riesenapplaus an die Schauspieler, sie haben es echt super gemacht.

Elida, CM3-Zweig der 3abck

Überzeugende Darstellung

Die CM3-Gruppe in einem Stück von Café Fuerte

Ende November war ich auf Einladung der Kulturabteilung der Marktgemeinde Lustenau in der Jahnhalle in Lustenau, um mir das Stück „Der Kirschgarten“, aufgeführt von Café Fuerte, anzusehen. Ehrlich gesagt, hatte ich nicht viel erwartet von dem Stück, da ich normalerweise nicht ins Theater gehe. Ich dachte, es wird ein eher langweiliges Stück, bei dem ich eh nicht mitkommen werde. Doch am Ende war ich trotzdem überrascht, weil es mir wirklich gefallen hat.

Am Anfang war es aber nicht leicht, die Story zu verstehen und mitzukommen, jedoch hab´ ich mich nach paar Minuten reingefunden. Es geht um eine Familie, die ihr Grundstück verliert, weil sie völlig überschuldet ist. Die Situation ist eigentlich ziemlich ernst, aber anstatt etwas dagegen zu tun, plaudern und tanzen die Figuren. Das fand ich zunächst etwas verwirrend. Doch je länger das Stück lief, desto besser konnte ich der Geschichte folgen. Irgendwann habe ich sogar verstanden, dass dieses „Herumreden“ ein wichtiger Teil der Handlung ist und dass es irgendwie die Hilflosigkeit der Charaktere zeigt.

Was mir besonders gefallen hat, war die Inszenierung. Die Verbindung aus realistischem Spiel, tänzerischen Elementen und einem komplett gesungenen Soundtrack war mal etwas anderes. Es hat das Stück lebendiger und moderner wirken lassen, obwohl die Geschichte schon über 100 Jahre alt ist. Dadurch wurde es für mich viel spannender, als ich es erwartet hätte.

Auch die Schauspieler haben einen großen Teil dazu beigetragen, dass mir das Stück gefallen hat. Sie wirkten alle sehr sympathisch und haben ihre Rollen überzeugend gespielt. Besonders der Darsteller des Studenten hat mich beeindruckt. Er hat sich total in seine Rolle hineingefühlt und das so rübergebracht, dass ich ihm alles abgenommen habe. Er hat es geschafft, dass man mit seiner Figur mitfühlt und ihn versteht.

Am Ende bin ich froh, dass ich das Stück gesehen habe. Es war nicht nur unterhaltsam, sondern hat auch zum Nachdenken angeregt. Wer Lust auf ein Theaterstück hat, das nicht nur aus ernsten Themen besteht, sondern auch eine gewisse Leichtigkeit mitbringt, sollte sich „Der Kirschgarten“ ansehen. Mich hat es jedenfalls positiv überrascht.

Kerim, CM3-Zweig der 3abck