Wie für solche Veranstaltungen typisch, wurde der Workshop mit einer freien Diskussion unter den TeilnehmerInnen über ihre Erwartungen und Wünsche eröffnet, jedoch unterschied sich dieser ansonsten deutlich vom Rest durch seinen unkonventionellen Ansatz: Die Schülerinnen und Schüler wurden aufgefordert, an physischen Übungen und Spielen teilzunehmen. Zunächst wurden ihre Fähigkeiten zu führen, zu folgen und zu beobachten herausgefordert: Sie durften sich nur dann bewegen, wenn eine bestimmte Person still war – und umgekehrt. Diese Übung führte zu einem besonders spannenden Gespräch über unsere jeweiligen Rollen in der Gesellschaft und die damit verbundenen Schwächen und Stärken. Im Verlauf der nächsten Stunden beschäftigten sich die SchülerInnen mit verschiedenen Spielen, welche ihre Kompetenzen auf die Probe stellten, aber niemals die Grenzen ihrer Behaglichkeit überschritten. Jedes einzelne Spiel führte zu erfrischenden und aufrichtigen Konversationen, die neue Perspektiven zwischen den KlassenkameradInnen eröffneten. Eine ungewöhnliche Variante des Spiels „Reise nach Jerusalem“ vervollständigte den Workshop; die SchülerInnen mussten sich auf Stühle setzen, wenn die Musik aufhörte, aber der Haken daran war, dass nach jeder Runde zwar die Stühle weniger wurden, die Anzahl der SpielerInnen aber gleich blieb. Sie mussten einen Weg finden, sich gegenseitig dabei zu helfen, auf die immer weniger werdende Anzahl von Stühlen zu passen. Sie brauchten über zwanzig Minuten, um 16 Personen auf zwei Stühlen unterzubringen, doch als es ihnen schließlich gelang, war der Geist ihrer Zusammenarbeit in der Luft zu spüren.
Ein eindeutiger Beweis der gestärkten Gemeinschaft der 2dK war ihre einstimmige Meinung, dass dieser Workshop der unterhaltsamste und zugleich der einflussreichste war, an dem sie jemals teilgenommen hatten.